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Claudine Doury – Zwischen Magie und Wirklichkeit

© © Claudine Doury/Agence VU’

Der französischen Fotografin gelingt es immer wieder, zu verzaubern: nimmt sie den Betrachter doch mit in weit entfernte Regionen und berichtet in zarten Farben und sensiblen Bildgestaltungen von eher unbekannten Landstrichen und traumhaften Orten, ohne jedoch in schlichte Nostalgie abzudriften. Bei ihren fotografischen Erkundungen gehörten innerhalb der letzten Jahrzehnte Zentralasien, die Krim und Sibirien zu ihren bevorzugten Reisedestinationen. Die renommierte und vielfach ausgezeichnete Fotografin, die 1999 auch Gewinnerin des Leica Oskar Barnack Awards war, präsentiert in dieser Ausstellung Arbeiten aus drei Serien, die sie mit ihrer analogen Leica M6 realisierte.

Die letzten Nomaden Sibiriens: Beeindruckende Schwarz-Weiß-Aufnahmen mehrerer Reisen vom Fluss Amur bis in die Regionen nördlich des Polarkreises zu den Nomadenvölkern Sibiriens. Hier hielt sie die Menschen in ihrem harten Alltag fest, der sich schon damals zwischen einem allgegenwärtigen, aber verschwindenden kulturellen Erbe und einer sich rasch wandelnden Welt bewegte. Für diese Serie erhielt die Fotografin 1999 den Leica Oskar Barnack Award.

Artek: In dieser Serie nimmt uns die Fotografin mit in ein sommerliches Erholungslager für Jugendliche auf der Krim. Bereits 1925 gegründet, wurde es in postsowjetischer Zeit wieder zu einem bevorzugten Ort für Kinder privilegierter Familien. Ab 1994 entstand in über zehn Jahren das feine visuelle Porträt einer Generation im Übergang von der Kindheit zum Erwachsensein.

© Claudine Doury/Agence VU’

Loulan Beauty: Im umfangreichsten Teil der Ausstellung zeigt Claudine Doury Arbeiten, die sie bei ihren Reisen durch Zentralasien aufgenommen hat. Entstanden sind poetische Aufnahmen von „Erben versunkener Königreiche, Fischern ohne Meer oder auch Kindern, die tanzen, um ihre Eltern zurückzuholen, die in der Ferne arbeiten.“

In allen Serien wirft die Fotografin grundsätzliche Fragen zum Verhältnis von Mensch und Natur auf, zu Erinnerung, Vergänglichkeit und Übergang, zu Verlust, Veränderung und Neubeginn. Sie erweist sich immer als genaue Beobachterin und empathische Begleiterin, ohne dabei alle Geheimnisse zu offenbaren.

Claudine Doury wurde 1959 in Blois, nahe Orleáns geboren. Nach einem Journalistikstudium arbeitete sie zunächst als Bildredakteurin bevor sie sich ganz der eigenen Fotografie widmete. Für ihr Werk wurde sie mehrfach ausgezeichnet, nicht nur mit dem Leica Oskar Barnack Award (1999), sondern u.a. mit einem World Press Photo Award (2000) und dem Prix Niépce (2004) für ihr fotografisches Gesamtwerk. Sie hat zahlreiche Bildbände veröffentlicht und wurde weltweit in vielen Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert. Seit 1991 ist sie Mitglieder Agentur VU. Sie lebt und arbeitet in Paris.

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Norbert Rosing: Meine Wildnis

Eingebettet in die Natur des Leitz-Park Walds präsentieren wir ab dem 6. August 2023 die Ausstellung „Meine Wildnis“ von Norbert Rosing. Zu sehen sind außergewöhnliche Landschaftsaufnahmen in Schwarz-Weiß.

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Sonderausstellung: Leica Design

Am 13. Oktober 2023 öffnet das Ernst Leitz Museum seine Pforten, um "Leica Design" zu präsentieren. Eine Sonderausstellung, die die gestalterische Essenz der Leica Produkte in den Fokus rückt und Besucher*innen in eine taktile Welt minimalistischer Eleganz entführt.

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Am 12. Oktober werden die Gewinner*innen in der Haupt- und in der Newcomer-Kategorie mit der Preisverleihung in Wetzlar im Rahmen eines großen Fests der Fotografie geehrt.

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